
Von Umfragen bis hin zu einer Surfbar, mit der man im Monat pro Gerät unschlagbare 1,00 € verdienen kann – WOW, WAS FÜR EIN ANGEBOT!
Bei wem Argumente tatsächlich noch ziehen, wie sie beispielsweise WooWee liefert, der hat tatsächlich die Kontrolle über sein Leben verloren. Man wird dafür bezahlt, Aufgaben auszuführen und erhält dafür eine Provision. Die kann man sich dann auf verschiedenen Wegen ausbezahlen lassen.
Diese spezielle Seite besteht nun schon eine Weile und als ich 2017 meinen ersten Anflug davon gehabt habe, unter Beweis zu stellen, wie irrsinnig solche Angebote sind, habe ich mich natürlich auch dort registriert. Auffällig ist bereits, dass in utopischen Beträgen gerechnet wird – mit dem Euro in sechs Kommastellen!
Verdient wird das Geld, indem man für bereits erarbeitete Punkte ein Los kauft und dann womöglich etwas gewinnt (das könnte dann ein Euro sein) oder indem man sich auf bestimmten Seiten registriert, sie gezielt aufruft oder eine Suche bei Google ausführt. Und insbesondere mit letzterem wird übrigens mal schön der Suchalgorithmus manipuliert. Ist also ganz interessant, welche Seiten da so alles mitmachen und durch WooWee ihre Rankings aufhübschen.
Ich habe mich mal eingeloggt bei WooWee und nachgesehen, ob mein Konto noch existiert. Tut es! Direkt mal nachsehen, welche Aufgabe denn verfügbar wäre, um dir ein Beispiel zu zeigen.
Ganze 1,10 Cent dafür, dass ich fünzehn Sekunden lang auf dieser Seite von news-und-nachrichten.de bleibe und die angegebenen Schritte ausführe. Man muss übrigens erstmal 5 € erreichen, um sich überhaupt etwas ausbezahlen lassen zu können. Ich stehe nach 112 Kontobewegungen auf 2,647880 €. Was für eine Zeitverschwendung.
WooWee ist aber natürlich nicht die einzige Plattform, die mit solchen Clickworkings das große Geld verspricht und damit die Leute gezielt hinters Licht führt. Zwar wird auf keiner Seite davon geschrieben, dass man schnell reich würde, aber dass man von “im Internet Geld verdienen” spricht, ist ja auch irgendwo blanker Hohn, wenn man zwei Monate durchgehend dranbleiben müsste, um nichtmal 10 € ausbezahlt zu bekommen. Tägliche Einschränkung von Aufgaben selbstverständlich inbegriffen.
Clickworker.de greift einfach mal quer durch die Bank und weicht völlig von dem “Clickworking” ab, bei dem nur kurz etwas recherchiert oder angeklickt werden muss. Man bietet hier auch günstige Texterstellung oder ein Lektorat an. Geworben wird mit positiven Meinungen von bisherigen Clickworkern.
An solcher Stelle muss man sich natürlich rein darauf verlassen, dass die Webseite hier die Wahrheit schreibt und das nicht irgendwelche selbsterfundenen Bewertungen sind.
Wäre ja nicht auszudenken, dass da jemand auf die Idee käme, es zu fälschen.
Ist ja nicht so, als ob es mittlerweile Apps dazu gäbe, Eindrücke von Käufen zu erwecken, die gar nicht stattfinden.
Moment, doch?!
lol what pic.twitter.com/ic6rTf2FWb
— Babsi // 난쟁이☆ (@decentdaydream) July 15, 2021
Ach, aber im Sinne von Bewertungen kann man doch hundertprozent Vertrauen haben! Besonders, wenn der Schreibstil von allen drei Personen völlig identisch ist, obwohl sie aus Deutschland, Südafrika und den USA kommen!
Schonmal gefragt übrigens, woher die ganzen echten Likes, Follower und dergleichen kommen, die man für Social Media Kanäle kaufen kann? (& die wohlgemerkt gegen Richtlinien der Plattform und unter Umständen gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen) Die Antwort sind Seiten wie PaidLikes.de! Dort werden die ganzne Likes und Follows praktischerweise auch gleich verkauft und wer Geld verdienen will (wir sprechen hier vom minimalsten Cent-Bereich mit mehreren Kommastellen) kann pro Tag so-und-so-vielen Accounts folgen, Likes abgeben oder auch Videos anschauen.
Ich schätze, mehr Beispiele muss ich an der Stelle sowieso nicht mehr liefern, warum es völliger Irrsinn ist, zu glauben, dass man mit Clickworking und solchen ominösen Microjobs eine ernstzunehmende Alternative zu anderen Jobs hätte.